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Deckenhöhe: Hoch hinaus oder eher kompakt?

Deckenhöhe: Hoch hinaus oder eher kompakt?

Hohe Decken geben Freiraum, niedrige Decken vermitteln Geborgenheit und Schutz. Wie die Deckenhöhe unser Wohnen beeinflusst.

Das Spiel mit der Deckenhöhe hat die Menschen zu jeder Zeit gereizt. Was früher ein Statussymbol der reichen Familien in den Städten war, ist es heute eher eine Frage der Innenarchitektur und kreativen Raumgestaltung. Darum spricht Felix Johnsen, der bei uns die Neubau-Projekte betreut, in seiner Beratung auch die Frage der Deckenhöhe an. Höhere Decken vermitteln ein Gefühl von Weite und Großzügigkeit, während niedrigere Decken oft eine gemütlichere und intimer wirkende Atmosphäre schaffen.


Eine individuelle Entscheidung

Die Erfahrung zeigt, dass die Deckenhöhe bei Einfamilienhäusern meist bei 2,40 Meter liegt. Vorschriften zum Baurecht variieren je nach Bundesland, aber in der Regel darf die Deckenhöhe in den Wohnbereichen nicht unter 2,30 Meter liegen. Dagegen gibt es keine festgelegte maximale Deckenhöhe, außer den Richtlinien des jeweiligen Bebauungsplans. Somit können Baufamilien die Deckenhöhe meist entsprechend ihren individuellen Vorlieben und Bedürfnissen anpassen. Gerade die von uns genutzte Holzrahmenbauweise gibt dabei große Gestaltungsfreiheit. Dank der statischen Vorzüge des vergleichsweise leichten Baustoffs Holz sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. In einem Johnsen-Haus sind natürlich auch offene Decken möglich, bei denen die Deckenbalken zu sehen sind.
Höhere Decken können eine luftige Atmosphäre schaffen und das Raumgefühl verbessern – gerade bei großen, weitläufigen Räumen. Ein kombinierter Wohn- und Essbereich kann beispielsweise durch hohe Fenster oder die Einbindung von Dachfenstern mehr Tageslicht in den Raum lassen und so eine einladende Atmosphäre schaffen.


Hohe Funktionalität

Hohe Räume haben auch einen praktischen Nutzen. Einbauschränke bieten viel Stauraum bis unter das Dach. Und in den Schlafräumen können Hochbetten oder ganze Hochebenen problemlos eingeplant werden. Felix Johnsen: „Wo Höhen sind, kann man bei der Planung mit verschiedenen Ebenen sehr gut spielen.“ Wird eine gesamte Etage mit hohen Decken gestaltet, entsteht ein echtes Loft-Gefühl.
Hohe Decken werden mittlerweile auch bei Bürogebäuden und in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Universitäten gezielt eingesetzt. Experten empfehlen in Schulen eine Raumhöhe von 3 Metern, weil sich der Freiraum positiv auf die Kreativität und Lernfähigkeit auswirkt. Kindern fällt es mit mehr Platz augenscheinlich leichter, andere Perspektiven einzunehmen und selbstbestimmtes Lernen einzuüben. Damit sich Individualität entfalten kann, braucht es den entsprechenden Raum, so die Erkenntnis von Pädagogen und Schulplanern.
Die Entscheidung über die Deckenhöhe im Neubau sollte gut überlegt sein und die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben berücksichtigen. Die richtige Raumhöhe verbessert das Wohngefühl. Durch bewusste Planung und Gestaltung kann die Deckenhöhe optimal genutzt werden, um ein angenehmes und komfortables Wohnambiente zu schaffen.


Drei wichtige Punkte

Bei der Entscheidung für die richtige Deckenhöhe sprechen wir von der Zimmerei Johnsen diese Punkte an:

1. Innenarchitektur: Welche Höhe passt zu der geplanten Raumgestaltung. Wie groß sind Möbel? Wie wird die Wand gestaltet? Wie werden Farbe und Licht eingesetzt?

2. Akustik: Schall breitet sich aus. Je größer das Volumen, desto besser muss der Raum geplant sein, um eine unangenehme Lautstärke zu verhindern.

3. Heizenergie: Wärme steigt nach oben. Darum dauert es länger einen Raum mit hohen Decken zu heizen. Je niedriger die Decken, desto geringer sind die Heizkosten.


Nicht verwechseln: lichte Höhe, Rohbauhöhe oder Geschosshöhe

Die „lichte Höhe“ oder „lichte Raumhöhe“ bezeichnet den Abstand zwischen dem fertigen Fußboden und der Decke in einem Raum. Diese Höhe bestimmt die nutzbare Raumhöhe und wird oft auch als Ausbauhöhe bezeichnet. Im Baurecht sind Mindestanforderungen für die lichte Höhe festgelegt: In Wohnräumen eines Neubaus müssen je nach Bundesland 2,30–2,40 Meter eingehalten werden, während im Keller und im Dachgeschoss 2,20 Meter ausreichen. Räume, die nicht als Wohnraum gelten, können niedrigere Decken haben, wie etwa Abstellkammern oder Waschküchen. Es ist wichtig, die lichte Raumhöhe von der Rohbauhöhe zu unterscheiden, die den Abstand zwischen dem Rohfußboden und der Rohdecke ohne Fußbodenaufbau und Deckenputz definiert. Die endgültige lichte Raumhöhe ergibt sich nach Abzug der Höhe des Fußbodenaufbaus und des Deckenputzes. Die Geschosshöhe hingegen beschreibt die Höhe vom Rohfußboden eines Geschosses bis zum Rohfußboden des darüber liegenden Geschosses und umfasst die gesamte Höhe eines Stockwerks inklusive Deckenhöhe und Fußbodenaufbau.

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